Das unabhängige Institut CloseEconDataGap hat zum Ziel, die nach wie vor bestehenden ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern aufzuzeigen und auch zu beziffern sowie das Schließen der bestehenden großen ökonomischen Datenlücken mit Fokus auf Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH-Raum) einzufordern. Zum einen sind strukturelle Ungerechtigkeiten seit Jahrzehnten immer noch nahezu unverändert, zum anderen haben sich ökonomische Ungleichheiten, die schon vor Corona bestanden, durch diese Krise weiter verschärft.
In einem ersten großen Schritt wurde, nach dem Vorbild von Kolleginnen der feministischen fakultät Schweiz, auf der Grundlage von statistischen Daten und wirtschaftstheoretischen Überlegungen verschiedene Geldströme von Frauen und Männern auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene exemplarisch dargestellt und anhand von drei Zahlen veranschaulicht.
Zur Vorbereitung des Frauenstreiks 2019 in der Schweiz wurden drei makroökonomische Zahlen berechnet: 100 – 248 – 1 (siehe dazu Makroskandal.) Inspiriert von der breiten öffentlichen und politischen Resonanz trifft sich seit Herbst 2020 eine Gruppe engagierter Expertinnen, um weitere aussagekräftige Zahlen zu entwickeln und ökonomische Datenlöcher zu schließen.
Drei Zahlen sprechen Klartext: 380 – 60 – 825!
- 380 Milliarden Euro: Soviel Einkommen haben Frauen in Deutschland jedes Jahr weniger als Männer, obwohl Frauen eine Stunde mehr in der Woche arbeiten.
- 60 Milliarden Stunden: So viel arbeiten Frauen jährlich unbezahlt allein für die Versorgung des Haushaltes. Das ist mehr als Männer insgesamt im produzierenden Gewerbe und den wirtschaftsnahen Dienstleistungen arbeiten.
- 825 Milliarden Euro: Auf diese Summe beläuft sich der monetäre Wert der unbezahlten Arbeit der Frauen in Deutschland pro Jahr. Das ist fast so viel wie alle Ausgaben, die Bund, Länder und Gemeinden im selben Zeitraum tätigen.